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Rhein-Zeitung: Sigmar Gabriel löchert Lohmann-Chefs

Veröffentlicht am 12.03.2011 in Aktuell

Politik SPD-Parteivorsitzender zu Gast bei LTS – 51-Jähriger sehr interessiert an Andernacher Spezialfirma

Von Christoph Maurer

Andernach. Sigmar Gabriel will es genau wissen. Bei seinem Besuch von Lohmann-Therapie-Systeme in Andernach, dem weltweit führenden Hersteller von Spezialpflastern und Wirkstofffilmen, die ein Medikament durch die Haut abgeben (Nikotinpflaster), hakt er hartnäckig nach.

Gabriel interessiert im Gespräch mit den Lohmann-Chefs, an dem unter anderem auch OB Achim Hütten, der ehemalige rheinland-pfälzische Finanzminister Gernot Mittler und der SPD-Landtagsabgeordnete Clemens Hoch teilnahmen, welche Probleme die Branche in Deutschland hat. Der Vorstandsvorsitzende Dr. H. Rainer Hoffmann und sein Vorstandskollege Marc Denker machen deutlich, dass unter anderem selbst bei Kleinigkeiten einer hoher Aufwand an Formalismus betrieben werden muss. Auch dauere es lange, bis Medikamente zugelassen werden.

Kritisch merkt der SPD-Chef beim Thema Personalpolitik an, dass bei Lohmann in Andernach nur ein Prozent der Gesamtbeschäftigten Auszubildende sind. Die Leiterin der Personalabteilung, Ulrike Wagner, erklärt, dass dieser Bereich des noch jungen Unternehmens ausgebaut wird. Die Personalchefin macht Gabriel auf ein ganz anderes Feld aufmerksam. „Wir haben größte Probleme, qualifiziertes Personal zu finden“, sagt sie. Und sie erklärt auf Nachfrage von Gabriel, dass Andernach halt nicht der Nabel der Welt und schon gar kein Pharmazentrum sei. Deshalb sei es schwierig, qualifizierte Leute dazu zu bewegen, nach Andernach umzuziehen. Ein weiteres Problem sei, dass gerade im Unternehmen ausgebildete weibliche Kräfte oft nicht mehr arbeiten können, wenn sie Kinder bekommen. Deshalb habe LTS den Betriebskindergarten gebaut, der mittlerweile fast voll belegt sei. „Das wird sehr gut von den weiblichen Mitarbeitern angenommen, und sie bleiben uns mit ihrem Know-how erhalten“, so Wagner. Unzufrieden ist das Unternehmen mit der Regelung der Leiharbeit. „Wir benötigen Leiharbeiter, um Produktionsspitzen abzufangen“, sagte Hoffmann und betonte, dass diese Arbeiter den gleichen Lohn wie Festangestellte erhalten. „Wer einmal bei uns gearbeitet hat, den dürfen wir nicht wieder beschäftigen, sondern müssen andere Kräfte anfordern, die wir erst wieder anlernen müssen“, erklärte Wagner dem verdutzten Gabriel die Gesetzeslage. Das konnte der SPD-Vorsitzende nicht glauben und wettete eine Flasche Wein dagegen. „Schreiben Sie mir das Problem auf, und ich werde sehen, was wir tun können“, versprach er.

Zum Ende seines Besuchs schrieb er Ulrike Wagner seine Adresse auf ihren Notizblock. Vor dem Haupteingang erfüllt Gabriel noch schnell einige Fotowünsche, und dann braust er auch schon im schwarzen Audi zum nächsten Termin.

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