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SPD Mayen-Land

Veröffentlicht am 23.11.2014 in Pressemitteilung

Ruland (SPD): „Politik muss sich der historischen Verantwortung stellen“

Andernacher Landtagsabgeordneter informiert an Realschule plus in Nachtsheim über den 9. November

 

„Dass wir als Abgeordnete in Rheinland-Pfalz ausgerechnet am 9. November Schulen besuchen, ist kein Zufall, sondern der historischen Verantwortung und dem Anspruch der politischen Bildung geschuldet, der wir uns auch heute immer wieder stellen müssen“, so der Andernacher Landtagsabgeordnete Marc Ruland (SPD) bei seinem Besuch  einer zehnten Klasse an der Realschule plus in Nachtsheim. „Immer wieder wurde der 9. November zum Wendepunkt in der deutschen Geschichte und kündigte dabei eines der freudigsten Ereignisse der Nachkriegsgeschichte ebenso an wie die dunkelste Periode unserer gemeinsamen Vergangenheit.“

Ruland verwies dabei explizit auf die besondere Bedeutung der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der Truppen der SA und der SS unterstützt von Teilen der Bevölkerung hunderte Synagogen in Brandt setzten, viele Tausende jüdische Geschäfte zerstörten und Wohnungen verwüsteten. Zahlreiche Jüdinnen und Juden wurden erschlagen, niedergestochen oder zu Tode geprügelt, in den folgenden Tagen verhaftet und die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen verschleppt. Die sogenannte Reichspogromnacht stellte einen der zentralen Einschnitte hinsichtlich der systematischen Verfolgung und Diskriminierung jüdischer Bürgerinnen und Bürger unter dem nationalsozialistischen Regime dar und mündete schließlich in der industriell organisierten und durchgeführten Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden.

Gleichzeitig stellt der 9. November 1989 mit dem Fall der Berliner Mauer die Wiederzusammenführung zahlreicher lange getrennter Familien in Ost und West dar, der zudem die Überwindung des SED-Regimes in der DDR einleitete. „Die Worte des damaligen DDR-Politbüro-Mitglieds Schabowski, der mit dem kurzen Vermerk ‚ab sofort‘ die Frage beantwortete, ab wann denn die Öffnung der Mauer gelte, klingt noch heute nahezu allen Menschen in unserem Land in den Ohren. Der 9. November steht somit auch für das Ende von Diktatur und Unterdrückung“, so Ruland weiter. „Angesichts dieser vielfältigen Bedeutung gilt es auch heute, ein Bewusstsein für die historischen Zusammenhänge zu schaffen und klarzumachen: Der 9. November ist in seiner geschichtlichen Bedeutung kein Grund zu uneingeschränktem Jubel, sondern lehrt uns, einen differenzierten Umgang mit unserer eigenen Geschichte zu wagen.“

Über die historischen Hintergründe hinaus bekundeten die Schülerinnen und Schüler ganz allgemein ein großes Interesse an landes- und bundespolitischen Themen. So ging es etwa um die Frage nach einem Wahlrecht ab 16, kostenlose Schülerbeförderung und kleinere Klassen, sowie die Frage nach guter und kostenfreier Bildung. Auch den Fragen der Schülerinnen und Schüler zum Nürburgring und dem Flughafen Hahn stellte sich Ruland. In entspannter und produktiver Atmosphäre ergab sich somit eine Diskussion, an deren Ende vor allem eine Erkenntnis stand — nämlich, dass sich die zahlreichen Schülerinnen und Schüler über die politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge bestens informiert zeigten und von einer vielzitierten Politikverdrossenheit mitnichten die Rede sein kann. 

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