„Hausärztliche Versorgung in Andernach zukunftsfest machen“

Veröffentlicht am 15.05.2019 in Pressemitteilung

ANDERNACH. Die SPD Andernach hatte im Herbst 2018 die Stadtverwaltung aufgefordert, bei einem Gesundheitskongress, die aktuelle sowie zukünftige medizinische Versorgung mit Experten unter die Lupe zu nehmen.
Erste Ergebnisse des Gesundheitskongresses waren: Die aktuelle ärztliche Versorgung im ambulanten Bereich in Andernach ist gut bis zufriedenstellend. Positiv ist zu bewerten, dass das St. Nikolaus-Stifts-Hospital einen wertvollen Beitrag zur (stationären) medizinischen Versorgung leistet. Bei den örtlichen Zahnärzten besteht aktuell kein Nachwuchs-Problem.

Der größte Handlungsbedarf wird im Bereich der örtlichen hausärztlichen Versorgung gesehen. Hier ist ent- sprechend der Prognosen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) damit zu rechnen, dass rund 50 Prozent der aktuellen Praxen in Kürze eine Nachfolgeregelung ansteht. Hier muss sich die Stadt Andernach überle- gen, ob sie beispielsweise wie die Verbandsgemeinde Maifeld auf kommunale Fördermaßnahmen setzt.

Die anwesenden Ärztevertreter, wie auch die Krankenhausleitung sehen die Beteiligten im „System Ge-sundheit“ (KV, Krankenkassen, Bezirksärztekammer, Landes- und Bundesgesetzgeber) in der Verantwortung, um für einen Abbau der Verwaltungsvorschriften / Bürokratie zu sorgen sowie eine Deregulierung durchzusetzen. Gerade dies kostet – insbesondere in kleinen Praxen – viel Zeit, die „für den Patienten verloren geht“. Des Weiteren schrecke der enorme Verwaltungsaufwand viele Interessenten ab, einen Beruf im medizinischen Bereich zu erlernen. Auch stecke eine Herausforderung darin, den Beruf des Hausarztes „fa-milienfreundlicher“ zu machen. Dr. Alexander Wilhelm, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Soziales, Demografie und Gesundheit, betonte daraufhin, dass bereits verschiedene Förderansätze des Landes Rhein- land-Pfalz existieren. Bezüglich des Abbaus von Verwaltungsvorschriften setze das Land dieses Thema regelmäßig auf die Agenda der Gesundheitsministerkonferenz.

Von Seiten der Ärzteschaft wird angeregt, dass eine geeignete kommunale Unterstützungsmaßnahme in der Erhöhung der Attraktivität der Lebensqualität und der Etablierung als gesunde Stadt liegen könne. Hier ist Andernach gefordert, neue Baugebiete mit bezahlbaren Baugrundstücken, mehr Kita-Plätze, den Ausbau von Radverbindungen und in die Erhöhung der städtischen Attraktivität zu investieren. Das GUT-LEBEN Programm der SPD setzt genau auf diese Schwerpunkte.

Außerdem wird die Installation eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in kommunaler Trägerschaft wird „nicht als Allheilmittel“ gesehen. Die Stadtspitze bietet als weitere Maßnahme an, ein Gespräch 

mit den Fraktionsvorsitzenden und dem „Ärztestammtisch“ zu organisieren. Das Augenmerk sollte in erster Linie auf den Kontakt und den Informationsaustausch zwischen Stadt und der Ärzteschaft liegen.
Dem Rat der Stadt Andernach sollen die Ergebnisse des Gesundheitskongress auf Antrag der SPD in einer Informationsvorlage aufbereitet werden, damit entschieden werden kann, ob und in welcher Weise die Stadt Andernach moderierend oder steuernd tätig werde.

„Die im Gesundheitskongress festgehaltenen Ergebnisse sind einer erster Schritt, einen Maßnahmenkatalogfür die Zukunft zu erarbeiten“, betont Marc Ruland, MdL. Dieser solle sich nicht nur auf Andernach, sondern auch auf die Heimat-Region erstrecken. „Wir sind stärker, wenn wir – in Sachen medizinische Versorgung –gemeinsam an einem Strang ziehen. Wichtig ist der Andernacher SPD, dass wir hier aktiv werden, uns dem Thema hausärztliche Versorgung widmen und dies nicht alleine der Kassenärztlichen Vereinigung überlas- sen. So wollen wir die hausärztliche Versorgung in Andernach zukunftsfest machen.“

 

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