MAYEN-KOBLENZ

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Politischer Abend der SPD über den aktuellen Lebensalltag von Senioren und pflegenden Angehörigen

Veröffentlicht am 27.04.2008 in Pressemitteilung

Bedeutet Älter werden in Rheinland-Pfalz – Älter werden im Kreis Mayen-Koblenz nur eine Last? Kann es auch eine Lust bedeuten, gesund alt zu werden und noch gebraucht zu werden. Diesen und vielen weiteren Fragen rund um das reifere Alter gingen in der Andernacher Mittelrheinhalle Landratskandidat Achim Hütten, Ex-Staatssekretär Dr. Richard Auernheimer (Verband Gemeindenahe Psychiatrie), Josef Weismüller (AOK) und Manfred Röser (AWO) bei einem Politischen Abend der SPD auf den Grund.

Andernach: Bedeutet Älter werden in Rheinland-Pfalz – Älter werden im Kreis Mayen-Koblenz nur eine Last? Kann es auch eine Lust bedeuten, gesund alt zu werden und noch gebraucht zu werden. Diesen und vielen weiteren Fragen rund um das reifere Alter gingen in der Andernacher Mittelrheinhalle Landratskandidat Achim Hütten, Ex-Staatssekretär Dr. Richard Auernheimer (Verband Gemeindenahe Psychiatrie), Josef Weismüller (AOK) und Manfred Röser (AWO) bei einem Politischen Abend der SPD auf den Grund.

Der Landtagsabgeordnete Clemens Hoch begrüßte die Referenten und ein rund 150-Personen starkes Publikum. Zahlreiche Fragen hatten die Gäste mitgebracht hatte und forderten Antworten.

Der Ex-Staatssekretär Dr. Richard Auernheimer forderte Konzepte für die ältere Generation: „Wir alle wollen Lebensperspektiven für unser Alter, in dem wir uns und unsere Lebenswirklichkeit und Probleme wieder finden.“ Und er forderte dazu auf, das Altern nicht nur als Problem zu beschreiben. „Lassen Sie uns über die Chancen eines längeren Lebens sprechen und auch über eine erweiterte soziale Vorsorge“, appellierte er. Und er warnte, die Augen nicht vor der Realität zu verschließen. Richtig sei, dass der Anteil älterer Menschen im Kreis Mayen-Koblenz steige. „Wir müssen der Tatsache Rechnung tragen, dass der Anteil Älterer in absehbarer Zeit bis 30 Prozent betragen wird? Sehen wir das nicht als Problem, sondern als eine Herausforderung, in unser aller Sinn die Zukunft von Jung und Alt in unserer Region vernünftig zu gestalten“, forderte Auernheimer.

Der Landratskandidat Achim Hütten erläuterte seine Vorstellungen von Mehrgenerationen-Konzepten für die Menschen in der Region. Gleichzeitig mahnte er: „Wir müssen die Aufbauleistung der Älteren für uns Junge als eine Verpflichtung begreifen und dürfen gleichzeitig nicht vergessen, die Zukunft auch für die zu gestalten, die heute noch längst nicht an die Rente denken.“

„Gerade nämlich die jüngere Generation, die der Beschäftigten zwischen 45 und 55 müsse man Zeit geben, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Achim Hütten: Gerade diese Altersgruppe hat noch Kinder in Ausbildung und gleichzeitig pflegebedürftige Eltern, die älter werden und unter Umständen länger gebrechlich sind. Wir müssen gerade ihnen helfen, ihre Arbeitsorganisation so aufzustellen, dass sie dies alles unter einen Hut bringen können. Josef Weismüller, Chef der AOK im nördlichen Rheinland-Pfalz, nannte Konzepte der Arbeitsorganisation, bei denen vor allem auch die Arbeitgeber gefordert seien: Telearbeitsplätze, Freistellung oder Patenschaften als Angebot. Denn, so Weismüller: Wir müssen uns etwas zum Thema Entstressung einfallen lassen, auch wenn das selbst in unserem Haus oft leichter gesagt ist als getan. Aber nicht nur wir stehen unter einem enormen Wettbewerbsdruck.“

Bei der Organisation der Pflege gehe es um eines der wichtigsten Felder. „Hier müssen wir Politik für mehrere Generationen im Blickwinkel haben“, erläuterte Achim Hütten und sprach von der Verantwortung auch der Städte und Kommunen. „Sie müssen in dieser Entwicklung mitgehen und sich rechtzeitig darauf einstellen, die ambulanten Systeme zu stärken“, forderte und sprach von einer Weiterentwicklung „alternativer Wohnformen, die dazu beitragen, dass nicht als einzige Alternative das Leben im Heim bleibt.“ Für Richard Auernheimer bedeutet dies die Schaffung eines Systems, dass neben der Wahl einer adäquaten Lebensform im Alter auch ein Dienstleistungssektor geschaffen werden muss, der sich den Bedürfnissen der Menschen anpasst. „Darauf müssen sich auch die ambulanten Dienste einstellen“, erklärte er. „Es geht immer um die angemessene Hilfe zur richtigen Zeit. Noch erleben wir eine zu starke Tendenz zur Entsorgung alter Menschen. .

Es dürfe nicht nur darum gehen, „wie kann ich mein Alter und meine Bedürfnisse im Alter finanzieren“, ergänzte auch Achim Hütten. „Es geht auch um die Frage, wie kann ich es selbst aktiv gestalten? Und dazu braucht es neue Möglichkeiten der Einbeziehung älterer Menschen in die Gesellschaft.“
Ein weiteres Thema für Angehörige und Pfleger, so Manfred Röser von der AWO, sei neben der starken körperlichen Belastung durch die Pflegetätigkeit die wachsende Zahl psychischer Erkrankungen. Sie betreffe zwar Jung wie Alt, und auch der Arbeitsschutz habe sich des Themas angenommen. Trotzdem: „Hier versagt die Prävention, werden die Kosten umso höher je länger wir psychische Erkrankungen Außenseiter-Erkrankungen betrachten. Deshalb müssen wir körperliche mit psychischen Belastungen gleich setzen, müssen über die Normalität einer Behandlung psychischer Erkrankungen reden.

Achim Hütten forderte in diesem Zusammenhang „mehr Offenheit“ nannte als Beispiel, das Burnout-Syndrom. und erklärte: „Es ist falsch, dass beim Thema Kommunikationssysteme in Betrieben jeder nur an die EDV denkt. Und es ist eine Unart, dass sich Menschen in einem Haus nur noch per E-Mail unterhalten. Das gibt es zum Beispiel in meiner Verwaltung nicht. Ich will persönlich mit den Menschen sprechen, dann sehe ich auch, wie es ihnen geht."

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