MAYEN-KOBLENZ

Verkehrsminister Hendrik Hering folgte der Einladung des SPD-Ortsvereins und traf sich letzte Woche mit Vorstand und Mitgliedern der Krufter SPD, bevor er sich dann in Richtung Rathaus zur Übergabe der Unterschriftensammlung der Bürgerinitiative aufmachte.

Der Vorstand hatte den Minister gebeten, sich die Lage vor Ort einmal anzusehen. „Der Lärm ist schon erschreckend“, so der Minister auf dem Weg zum Rathaus. „Auf Grund der Eingabe des Ortsvereins und den Gesprächen der Bürgerinitiative mit dem Landesbetrieb Mobilität wurde erreicht, dass die Beschilderung auf der A 48 wegen der Sperrung der Autobahnanschlussstelle Mendig geändert und der Schwerlastverkehr nun das Autobahnkreuz Koblenz nutzen soll“, so der Minister. „Allerdings brachte die Neubeschilderung zwar eine Entlastung, sicherlich ist die Situation für Anwohner gerade nachts unbefriedigend“, so Hering weiter. Deshalb hat der Minister bereits eine weitere Prüfung veranlasst, um kurzfristig mit weiteren Verkehrslenkungsmaßnahmen eine Entlastung der Anwohner zu erreichen.
„Durchfahrverbot in der Nacht für LKW“ war eine Idee und Forderung des Ortsbürgermeisters Schneichel innerhalb der Diskussion mit Anwohnern im Rathaus. Dieser Forderung kann sich die SPD nur anschließen. „Das würden wir sicherlich mittragen“, so der Vorsitzende des Ortsvereins, Benjamin Kastner, im Anschluss in der Diskussion mit einigen Anwohnern. „Ebenso muss man aber auch über ein Tempolimit in der Nacht für LKW nachdenken und das natürlich auch kontrollieren.“ Aus der Diskussion wurde auch die Forderung nach einer Feinstaubmessung laut. Bereits in der letzten Woche hat Ratsmitglied Lung Kontakt mit dem Umweltministerium Rheinland-Pfalz aufgenommen. Da der zuständige Referent in Urlaub ist, wartet Lung auf Rückruf.
Die Idee des Ortsbürgermeisters Schneichel, die Maut auf der A48 und A61 streckenweise auszusetzen, sieht die Krufter SPD ähnlich schwierig. „Zum einen geben wir dem Minister recht, bis das umgesetzt ist, gibt es die Baustelle nicht mehr, zum anderen geben wir zu bedenken, dass manch Fahrer schon die Umleitungsbeschilderung nicht versteht, wie sollen wir denen dann begreiflich machen, dass die Umleitungsstrecke über die Autobahn mautfrei ist“, fügt SPD-Fraktionssprecher Kohns hinzu.
Spatenstich für die Ortsumgehung soll in jedem Fall 2009 sein, versprach Minister Hering. Im Sommer soll den Kruftern dann der genaue Zeitplan vorgestellt werden. „Wir werden ihn auch parteiintern an seinen Worten messen“, so Kastner.
Eine aktuelle Schwerlastdurchfahrtkontrolle der Polizei hat im Übrigen festgestellt, dass nachts bis zu 21 LKW pro Stunde durch Kruft brummen. Allerdings stellten die Beamten keine nennenswerte Geräuschentwicklung fest, was SPD-Ratsmitglied Lung als Anwohner der Bundesstraße doch verwundert.
Lung wird daher zusammen mit anderen Mitgliedern des Vorstandes die Aktionen der Bürgerinitiative unterstützen. Er betont: „Die Umgehungsstraße ist – wenn sie denn irgendwann fertig ist - weder rot, schwarz, gelb oder lila. Sie dient den Anwohnern und Bürgern von Kruft. Auch wenn sich manch einer fragt, wo denn nun die ganzen Unterstützer herkommen.“
Abschließend wirbt die SPD um Verständnis bei den Autofahrern, die während der Aktionen der Bürgerinitiative etwas länger an ihr Ziel brauchen.