Begeisterndes Plädoyer für eine solidarisch-politische Union
Andernach. Einen ganz besonderen Gast durften die Mitglieder des SPD-Seniorenstammtisches um ihren Vorsitzenden Rudi Bannert unlängst in ihrer Mitte begrüßen. Rainer Krämer, lange Jahre als Bürgermeister und SPD-Urgestein, begeisterte die zahlreichen Genossinnen und Genossen, sowie viele interessierte Bürgerinnen und Bürger mit einem flammenden Plädoyer für ein solidarisches und demokratisches Europa. Seinen Vortrag aus eigenen Erfahrungen und Anekdoten verband Krämer dabei mit einem Wahlaufruf. Es sei wichtig, dass so viele Menschen wie nur möglich am 25. Mai von ihrem Stimmrecht bei der Kommunal- und Europawahl Gebrauch machten. „Ich erinnere dabei auch an einen der wichtigsten Punkte in unserem Grundgesetz, nämlich: Frauen und Männer sind gleichberechtigt“, so Krämer. Entsprechend sei es wichtig, dass sowohl in den kommunalen Gremien, wie auch für Europa Parlamentarierinnen und Parlamentarier gewählt würden, die die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger vertreten.
Mit Blick auf die Europawahl verwies Krämer auf die lange europapolitische Tradition der Sozialdemokratie und hier insbesondere auf die Überlegungen eines der Väter des Grundgesetzes, Carlo Schmid, der als einer der ersten für eine europäische Einigung eingetreten war. Die Begeisterung seiner eigenen Generation für den europäischen Gedanken brachte Krämer durch eine kurze Anekdote zum Ausdruck: Als Jugendlicher sei er selbst einmal zusammen mit zahlreichen Jugendlichen zu einer Sitzung des europäischen Rates gereist. Gemeinsam habe man dann symbolisch die Grenzen zwischen den Nationalstaaten eingerissen, als Zeichen für ein geeintes, solidarisches und friedliches Europa.
„Das Erreichte gilt es angesichts der wirtschaftlichen Krise in der europäischen Union und den Entwicklungen in einzelnen Mitgliedsstaaten zu verteidigen. Wir dürfen die Erfolge dieses Europas nicht einfach angesichts rechtspopulistischer und nationalistischer Entwicklungen aufs Spiel setzen“, erklärte Krämer und verwies dabei auf die nationalistische Regierung Victor Orbáns in Ungarn. „Europa hat heute über eine halbe Milliarde Einwohner. Es liegt in unser aller Interesse, dass diese gemeinsam in einem demokratischen Prozess über ihre Zukunft entscheiden. Nur so lässt sich Europa auch zukünftig als Friedensmacht erhalten und ausbauen.“
Im Anschluss an den Vortrag Krämers entwickelte sich eine angeregte Diskussion über die zukünftige Entwicklung der EU, an der sich neben Mitgliedern des SPD-Seniorenstammtisches auch einige jüngere Bürgerinnen und Bürger beteiligten. Rudi Bannert dankte Rainer Krämer für seinen spannenden Vortrag und überreichte ihm im Namen aller Mitglieder ein kleines Präsent.
