MAYEN-KOBLENZ

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15 Jahre SPD AG 60 plus in Polch

Veröffentlicht am 25.07.2013 in Ortsverein

Im Sommer 1998 wurde die Arbeitsgemeinschaft im Kreis Mayen Koblenz und auch in Polch gegründet. Hiermit sollte dem demographischen Wandel Rechnung getragen werden : immer mehr Menschen werden älter, auch die niedrige Geburtenrate verschiebt das normale Verhältnis Jung zu Alt.

Die Lebenswirklichkeit in unserer Gesellschaft wird sich ändern, welche Auswirkungen dies haben wird, ist heute erst in Umrissen abzusehen.
Wir von der AG 60 plus, wollen eine Brücke schlagen, von der Rentnergeneration über die noch im aktiven Arbeitsleben stehenden, zu den Jungen, die einmal Verantwortung tragen werden. Die Jungen und wir Alten haben noch, oder wieder den Kopf frei, um in Kategorien zu denken, die nicht durch Sachzwänge, Traditionen und Rücksichten auf Beruf und Gesellschaft bestimmt werden. Salopp gesagt, die Jungen und die Alten nehmen manche Dinge nicht so bierernst, weshalb sich ja Enkel und Großeltern oft so gut verstehen. Wir wollen von der AG 60 plus, auch, wegen der demographischen Entwicklung und der zunehmenden Lebenserwartung, unsere Erfahrung, unser Wissen, aber auch unsere Interessen offensiv in unserer Partei und unserer Gesellschaft vertreten. Gerade wir Älteren, die oft Diskriminierung vielfältigster Art erleiden, wollen kämpfen dass niemand durch ein Alleinstellungsmerkmal sei es Alter, Geschlecht, Religion, Behinderung oder Abstammung benachteiligt wird. Wir von der SPD AG 60 plus wollen zwar nicht gerade die Prätorianergarde der SPD sein, aber doch, auch weil wir mehr Zeit haben als die noch Berufstätigen, uns voll und ganz für unsere SPD und ihre Ziele einsetzen. Wir dürfen uns nicht in einen Generationenkonflikt hineintreiben lassen, sondern wollen den Generationenvertrag neu beleben. Wir heute über 60 jährigen haben viel von unserer Gesellschaft bekommen, einen Teil, wollen wir wieder an sie zurückgeben. Da sich oft, wie schon gesagt, Großeltern und Enkel gut verstehen, glaube ich dass wir zusammen mit den Jungen viel für unsere Gesellschaft tun können. Alt und Jung, Erfahrung und Kreativität sind ein Erfolgsmodell: Nach dem Motto: junge Besen kehren gut, aber die alten wissen, wo der Dreck liegt. Soviel vorweg. Nun will ich berichten was wir in Polch in den letzten Jahren gemacht haben.
Wir treffen uns etwa drei bis viermal im Jahr, aber nicht nur um uns zu unterhalten, auch gesellschaftliche Fragen werden häufig, auch manchmal kontrovers, diskutiert. So haben in den letzten Jahren Andrea Nahles, Anne Spurzem, Dieter Kürschner, Ernst Durwen, Hans Georg Ziesemer, Karl Sauer, Norbert Steffes Holländer, Tilman Boehlkau ,Heike Raab, Marina Stieldorf, Ronald Maltha, Peter Görgen, Clemens Hoch und Marc Ruland über viele interessierende Themen gesprochen. Wir sahen uns Diavorträge und Videoaufzeichnungen über Reisen in die Türkei und Polen an, waren im Geist auf dem Pilgerpfad nach Santiago di Campostella und mit dem Wohnmobil in Australien, Wir informierten uns über die, nach wie vor unzulängliche Bildungspolitik, über Sonnen - und Windenergie, Wasserkraft und Kraft/Wärmekopplung.
Besonders möchte ich unser ehemaliges Mitglied Peter Görgen hervorheben. Peter Görgen ist schon seit Jahrzehnten im Technischen Hilfswerk engagiert und arbeitete in Erdbeben- und anderen gefährlichen Katastrophengebieten um das Los der in Not geratenen Menschen zu lindern. Stellvertretend für den THW konnte er den Bambipreis in München entgegennehmen. Bei uns hielt er letztes Jahr einen ebenso informativen wie bewegenden Vortrag über den Bau eines Flüchtlingslagers und die Lage im Tschad.
Wie ein roter Faden zogen sich durch unsere Diskussionen, die Risiken aber auch die Chancen einer alternden Gesellschaft. Älter zu werden , und noch gebraucht zu werden und dies bei geistiger und körperlichen Gesundheit ist etwas Schönes; ich jedenfalls empfinde dies so. Aktuell beschäftigt uns die Finanzkrise und der schleppende Einigungsprozess Europas, dies könnte aber auch eine Chance sein, um unser Leben zu überdenken, um uns weit mehr auf die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen zu besinnen und um zu versuchen mehr Gerechtigkeit nicht nur in unserem Land, sondern auch in Europa zu erreichen. Immer wieder haben wir über unsere Gesellschaft, die sich zu spalten droht, diskutiert, die Gräben zwischen Arm und Reich, Alt und Jung, Einheimischen und Migranten gut und schlecht Ausgebildeten sind in den letzten Jahren größer geworden, obwohl es gerade unsere Partei ist, die diese Entwicklung um zu kehren versucht.
Wir haben an den vielen Abenden in den letzten eineinhalb Jahrzehnten spannende Vorträge gehört und interessante Gespräche geführt und sind darauf auch ein wenig stolz. Nicht gelungen ist es, einen weiteren Kreis von Polcher Bürgerinnen und Bürgern anzusprechen.. Die Aussöhnung und der Frieden mit dem Osten war die Vision Willy Brandts und der SPD in den 60er und 70er Jahren; die Schaffung eines sozialen und gerechten Europas wird die Herausforderung des nächsten Jahrzehnts sein und der wollen wir uns stellen, wir Alten mit den Jungen.

Dieter Kürschner
SPD AG 60 plus

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