Daniel Stich zur Berliner Erklärung: CDU ist Getriebene der AfD

Veröffentlicht am 12.08.2016 in Landespolitik

Zu den Forderungen der CDU-Innenminister nach einer Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft, einem Burka-Verbot sowie der Aufweichung der ärztlichen Schweigepflicht erklärt Daniel Stich, Generalsekretär der SPD Rheinland-Pfalz:

„Mit ihren aktuellen Forderungen offenbart sich die CDU in sicherheitspolitischen Fragen als Getriebene der AfD. Wo Umsichtigkeit und Realitätssinn gefragt wären, antwortet man bei der Union mit überhastet geforderten Repressalien, die am Thema vorbeigehen. Das ist schade. Fakt ist: Mehr Sicherheit erreicht man nicht, indem man Scheindebatten wie das Burka-Verbot anzettelt oder  mühsam erzielte Fortschritte in der Integration zurückdrehen will. Mehr Sicherheit erreicht man, indem man unserer Polizei den Rücken stärkt – ideell, aber auch durch eine gute Ausbildung und Ausstattung. Dafür steht die SPD, die 3.000 neue Stellen bei der Bundespolizei durchgesetzt und in Rheinland-Pfalz die Einstellungszahlen bei der Polizei auf dem höchsten Niveau aller Zeiten verstetigt hat. Die Union sollte sich dem anschließen, anstatt mit der erneuten Forderung nach Bundeswehreinsätzen im Inneren unserer Polizei abermals das Misstrauen auszusprechen.“

Insbesondere bei der Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft zeige sich, dass die CDU auf dem Holzweg sei, so Stich: „Wer lange hier lebt oder sogar als Kind ausländischer Eltern in Deutschland geboren ist, soll vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft sein können, ohne sich gegen seine Herkunft entscheiden zu müssen. Die doppelte Staatsbürgerschaft hemmt die Integration nicht, sondern fördert sie. Diese Errungenschaft sollte die Union nicht leichtfertig aufs Spiel setzen – auch nicht für Stimmen aus dem rechten Lager.“

 

Olaf Scholz

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