MAYEN-KOBLENZ

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„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten“

Veröffentlicht am 26.01.2015 in Pressemitteilung


Folgende Mitglieder wurden für ihre langjährige Partei-Mitgliedschaft geehrt: 40 Jahre: Rudi Möhlenbrink, Agathe Mäurer und Konrad Weisshaar; 60 Jahre: Hermann Ruppert. Mit der Willy Brandt-Medaille wurden Elisabeth Mentges und Hubert Rumpf ausgezeichnet. Oberbürgermeister Achim Hütten durfte die Werner-Klein-Plakette entgegennehmen, die er als besondere Ehrung empfand.

 

Andernach. Kürzlich lud die SPD Andernach zum Neujahrsempfang auf das Geysirschiff „Namedy“ der Reederei Gilles ein. Zur Einstimmung auf die Veranstaltung spielte die Jazz-Kombo der Kreismusikschule „Rhytm und Improvisation“ unter Leitung von Michael Misterek.

Mit Schwung und Elan ins neue Jahr

„So kann das Jahr beginnen! Mit Schwung, Elan und Optimismus“, nutzte der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes, Marc Ruland, MdL, die musikalische Einstimmung zum Auftakt seiner Neujahrsansprache. „Das verkörpert ein Stück weit, wie wir uns 2015 vorstellen: Wir erwarten ein neues Jahr, das uns zuversichtlich stimmt und Freude am Leben schenkt“. Neben folgenden Zeilen von Hermann Hesse „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen“, hatte Ruland für den Jahreswechsel auch ein Zitat von Willy Brandt ausgewählt: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ „Ein Jahreswechsel sei für viele sicher ein Moment, einmal inne zu halten, das Vergangene Revue passieren zu lassen, aber auch gespannt auf das zu schauen, was vor uns liegt“. „Viele Visionen, die teils in Andernach schon Wirklichkeit wurden, sind seine. Er lenkt als erster Bürgermeister seit mehr als 20 Jahren die Geschicke unserer Stadt“, begrüßte der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Oberbürgermeister Achim Hütten. Neben den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt begrüßte Marc Ruland zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft. Ein besonderer Gruß galt seinem Mitstreiter Clemens Hoch, dem Ruland an dieser Stelle zu seiner neuen Aufgabe als Chef der Staatskanzlei gratulierte. Ein besonderer Willkommensgruß galt auch Prof. Dr. Robbers, früherer evangelischer Kirchentagspräsident, Rechtswissenschaftler und neuer Minister für Justiz und für Verbraucherschutz in Rheinland-Pfalz, der zur Neujahrsansprache in die Geysirstadt gekommen war. Ruland ging auch auf die Errungenschaften der SPD im Allgemeinen ein. Hier betonte er insbesondere den Mindestlohn und das Programm „Chancen eröffnen - soziale Teilhabe sichern“, das vor allem Langzeitarbeitslosen neue Chancen bieten soll.

 

Thema Zuwanderung

 

Auch Zuwanderung war Thema der Neujahrsansprache von Marc Ruland. „Wir brauchen offene Türen für Verfolgte, und das nicht nur wegen unserer Verfassung und unserer Geschichte, sondern auch aus ökonomischen Gründen. Zuwanderer können uns helfen, auf dem heutigen Standard in der nächsten Generation weiterzuleben“, so Ruland. „Sie sollten von der Bevölkerung mit offenem Herzen oder zumindest mit Freude begrüßt werden.“

 

„Zeit für eine gute Willkommenskultur“

 

„Es ist Zeit für eine gute Willkommenskultur in unserer Heimat, unserem Land und Europa - die gerade auch vor dem Hintergrund des fürchterlichen Terrorakts in Paris“, zitierte Ruland Bundespräsident Joachim Gauck. „Diese Morde erschüttern uns. Die Demokratie, der freiheitliche Staat und die freie Presse werden angegriffen. Wichtig ist, die radikalen Islamisten von der normalen muslimischen Bevölkerung zu unterscheiden. In Andernach gibt es ein sehr gutes Zusammenleben der verschiedenen Religionen. Wichtig ist, dass Andernach, Deutschland und gerade Europa eine Vision, ein Leitbild brauchen.“ „Achim Hütten hat recht! Es ist Zeit für eine neue Willkommenskultur“, betonte Ruland. Es sei gerade keine Zeit für Biedermänner im Sinne von Max Frisch, die zu Brandstiftern werden können.

„Ähnlich wie die AfD spiele auch PEGIDA mit der diffusen Angst vieler Menschen vor sozialem Abstieg und allem Neuen und Fremden“, so Ruland. „Diese Demonstrationen, die bürgerlich wirken sollen, die das Lied der Wende „Wir sind ein Volk“ missbrauchen und in ein Kleid eines angeblich christlichen Glaubens gehüllt sind, werden von Rechten angeführt“, betont der SPD-Vorsitzende. „So ist es an uns - und insbesondere auch eine Aufgabe der Politik, die Sorgen der Menschen aufzunehmen und zuzuhören.“ „Solange es insbesondere im Nahen Osten diese verheerenden Kriege gibt, wird die Zahl der Flüchtlinge jedoch nicht geringer werden. Das stellt alle Kommunen und auch unsere Stadt zugegebenermaßen vor die große Herausforderung, denen, die nahezu alles verloren haben und vor Schrecken, Terror und Krieg mit dem Leben davon gekommen sind, Wohnraum und ein Stück „neue Heimat“ zu geben. Ruland forderte dazu auf, Integration in Andernach zu leben und führte als Beispiel einen Gedanken von Oberbürgermeister Achim Hütten aus der letzten Stadtratssitzung an: „In der nächsten Adventszeit lädt er eine Familie ins eigene Wohnzimmer zu einem Abendessen ein. Dies trage dazu bei, einander zu begegnen. Auch ich werde mitmachen“, versprach Ruland und forderte dabei alle Anwesenden auf, diesem Beispiel zu folgen und so den Menschen zumindest ein Stück weit eine „neue Heimat“ zu geben.

 

Bürgerbeteiligung in den Fokus rücken

 

„Die Bürgerbeteiligung auch im Hinblick auf die Gestaltung der Heimatgemeinde stärker in den Fokus zu rücken und die Menschen früher und umfassender beteiligen“, sei seine tiefe Überzeugung. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle - gleichwohl auf welcher Ebene wir politische Verantwortung tragen - nicht alles besser wissen“, so Ruland. „Ihre Ideen bereichern uns“, richtete er das Wort vor allem an die Andernacher Bürgerinnen und Bürger. „Wir wollen im Sinne von Willy Brandts Worten - nicht die Zukunft sich selbst überlassen oder versuchen sie vorherzusagen; wir wollen die Zukunft unserer Stadt gemeinsam mit Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, gestalten!“ Das Ende seiner Rede widmete Ruland dem Ehrenamt. „Rund 240 Andernacher nahmen an der Gründungsveranstaltung der Ehrenamtsinitiative „Ich bin dabei“ von Ministerpräsidentin Malu Dreyer teil. Über 70 wollen sich nun engagieren. „Wir sind überzeugt, dass diese erfolgreiche Initiative, bei der jeder Interessierte in jedem Stadium noch mitmachen kann, ein großer Gewinn für Andernach ist“, betont Ruland abschließend, ehe er das Wort an den Ehrengast Prof. Dr. Robbers, Minister für Justiz und für Verbraucherschutz des Landes Rheinland-Pfalz übergab.

Prof. Dr. Gerhard Robbers, der erst kürzlich durch eine intensive und weitreichende Kabinettsumbildung in sein Amt berufen wurde, dankte zunächst seinen Vorgängern für die gute Unterstützung. Er fühle sich in seinem neuen Ressort zu Hause, da ihm sowohl der Verbraucherschutz als auch die Justiz im besonders am Herzen lägen. Sein vorrangiges Ziel sei, den Verbraucherschutz vor allem zusammen mit der Wirtschaft zu gestalten. „Die Justiz sei vor allem dafür wichtig, dass man sich nicht vor Gericht streiten muss“, so der Minister. „Sei dies nicht zu umgehen, möchte er sich vor allem um ein Recht kümmern, das unterstützt - und auch diejenigen ihr Recht bekommen, die wenig Geld haben. Robbers ging in seiner Neujahrsansprache auch auf die jüngsten Attentate in Paris ein und bekundete seine Solidarität mit den Opfern und Frankreich. Er selber lebe nun seit 30 Jahren in Rheinland-Pfalz und habe hier seine neue Heimat gefunden. Robbers forderte eine neue Kultur des Willkommens und forderte dazu auf, Menschen dabei zu unterstützen, hier eine neue Heimat zu finden. „Das bedeute unter anderem auch, anzuerkennen, dass Menschen, die aus anderen Regionen kommen, ihre Traditionen bewahren. Er wisse, dass die vielen Flüchtlinge eine Herausforderung für Land und Kommunen darstellen. „Es wurde bereits viel getan und es muss noch viel mehr getan werden“, so Robbers. „Die Menschen, die zu uns kommen, müssen direkt in der Gesellschaft aufgenommen werden, und nicht erst weggesperrt“, forderte Prof. Dr. Robbers abschließend.

 

Quelle: Blick-Aktuell

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