Andernach. In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Kulturausschuss des Rates der Stadt Andernach auf Antrag der CDU-Fraktion mit einer möglichen Sanierung der Michaelskapelle im Andernacher Schulzentrum. Bereits im Vorfeld hatte der kulturpolitische Sprecher der CDU, Dr. Hans-Georg Hansen, in der Lokalpresse dafür geworben, dass die Stadt sich an einer möglichen Sanierung des Gebäudes auch finanziell beteiligen sollte. Derzeit befindet sich das Gebäude im Eigentum der Pfarrei St. Albert. Auch der Vorschlag, der Stadt das Gebäude für einen symbolischen Preis zu überlassen, wurde seitens der CDU in einer Pressemitteilung aufgegriffen.
Klare Kante gegen derartige Forderungen bezogen die Andernacher Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten nun in der Sitzung des Kulturausschusses. Ratsmitglied Benedikt Mediger erklärte: „Wir teilen prinzipiell die Position der CDU über den derzeitigen, maroden Zustand der Michaelskapelle. Dennoch sind wir erstaunt über die Schnellschüsse der Ratskolleginnen und -kollegen, was die Finanzierung einer möglichen Sanierungsarbeit angeht. Der CDU dürfte schließlich die angespannte Haushaltslage der Stadt ebenso bekannt sein wie uns! Ein Finanzierungskonzept zur Sanierung schlägt die CDU jedoch nicht vor. Seriöse Politik ist das nicht! Was nützt es, wenn wir heute eine Beteiligung von Stadt und Kreis beschließen, die dann sogleich von der Kommunalaufsicht unter Verweis auf den unausgeglichenen Haushalt wieder kassiert wird?“
Zudem verwies Mediger auf vergangene Ratsbeschlüsse, die eine finanzielle Beteiligung der Stadt an kirchlichen Gebäuden prinzipiell nicht vorsieht. „Mit einer Ausnahme von dieser Regelung würden wir Tür und Tor für weitere Investitionsforderungen seitens anderer Glaubensgemeinschaften öffnen. Hier ist ganz klar das Bistum in der Pflicht, das über deutlich bessere finanzielle Rücklagen verfügt als die Stadt Andernach. Anderen Kirchengemeinden in Andernach ist es ebenfalls gelungen, ihre Gotteshäuser durch Fördervereine und vergleichbare Maßnahmen zu sanieren.“
